Das erste Buch Samuel

Kapitel XXV.

Symbol Biblia 1545

Die Lutherbibel von 1545

 

Die Texte der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift

Das Alte Testament

Die Geschichtsbücher

 

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Das 1. Buch Samuel

 

C. XXV.

 

1Sam 25,1-44

 

Der Text in 31 Kapiteln

 

Gliederung Kapitel XXV.

 

Nr.

Textstelle

Abschnitt | Link zum Text

Kapitel XXV.

 

 

21,2 - 26,25

 

V. DAVID AUF DER FLUCHT VOR SAUL

 

1

25,1a

→Samuels Tod

2

25,1b-39a

→Die Geschichte von Nabal und Abigail

3

25,39b-42

→David wirbt um die Witwe Abigail und heiratet sie

4

25,43-44

→Notiz zu Davids Frauen

 

 

 

 

 

Das Erſte Bucĥ
Samuel.

 

 

 

 

[164b]

 

 

XXV.

 

 

Samuels Tod

VND Samuel ſtarb / vnd das gan­tze Iſ­ra­el ver­ſam­let ſich / tru­gen lei­de vmb jn / vnd be­gru­ben jn in ſei­nem hau­ſe zu Rama.

 

Samuel

ſtirbt.

 

 

Die Geschichte von Nabal und Abigail

 

DAuid aber machte ſich auff / vnd zoch hin ab in die wü­ſten Paran. 2Vnd es war ein man zu Maon / vnd ſein we­ſen zu Carmel / vnd der Man war faſt gros vermügens / vnd hatte drey tau­ſent Schafe vnd tau­ſent Zigen / Vnd begab ſich eben das er ſei­ne Schaf beſchur zu Carmel / 3Vnd er hies Nabal / Sein weib aber hies Abigail / vnd war ein Weib guter vernunfft / vnd ſchön von angeſicht / Der Man aber war hart vnd boshafftig in ſei­nem thun / vnd war einer von Caleb.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nabal.

→*1)

DA nu Dauid in der wü­ſten höret / das Na­bel ſei­ne ſchafe beſchur / 5ſand­te er aus zehen Jüngling / vnd ſprach zu jnen / Gehet hin auff gen Carmel / vnd wenn jr zu Nabal kompt / ſo grüſſet jn von mei­net wegen freundlich / 6Vnd ſprecht / Glück zu / Fried ſey mit dir vnd deinem Hau­ſe / vnd mit allem das du haſt. 7Ich hab ge­hö­ret / das du Schafſcherer haſt / Nu / deine Hirten die du haſt / ſind mit vns ge­we­ſen / Wir haben ſie nicht verhönet / vnd hat jnen nichts gefeilet an der zal / ſo lange ſie zu Carmel ge­we­ſen ſind / 8Frage deine Jüng­lin­ge da­r­umb / die wer­dens dir ſa­gen / Vnd las die Jüng­lin­ge gnad finden fur deinen augen / Denn wir ſind auff einen guten tag komen / Gib deinen Knechten vnd deinem ſon Dauid / was deine hand findet.

 

9VND da die Jüngling Dauid hin ka­men / vnd von Dauids wegen alle die­ſe wort mit Nabal ge­redt hatten / hö­re­ten ſie auff. 10Aber Nabal ant­wor­tet den knechten Dauids / vnd ſprach / Wer iſt der Dauid? vnd wer iſt der ſon Iſai? Es wer­den jtzt der Knechte viel / die ſich von jren Herrn reiſſen. 11Solt ich mein brot / wa­ſſer vnd fleiſch ne­men / das ich fur meine Scherer geſchlachtet habe / vnd den Leu­ten geben / die ich nicht kenne / wo ſie her ſind?

 

DA kereten ſich die Jüng­lin­ge Dauids wi­der auff jren weg / Vnd da ſie wi­der zu jm ka­men / ſagten ſie jm ſolchs alles. 13Da ſprach Dauid zu ſei­nen Men­nern / Gürte ein jg­li­cher ſein ſchwert vmb ſich. Vnd ein jg­li­cher gürtet ſein ſchwert vmb ſich / vnd Dauid gürtet ſein ſchwert auch vmb ſich / vnd zogen jm nach hinauff bey vier hundert Man / Aber zwey hundert blieben bey dem gerete.

 

ABer der Abigail / Nabals weib / ſa­get an der Jüng­lin­ge einer / vnd ſprach / Sihe / Dauid hat Boten ge­ſand aus der wü­ſten vn­ſern Herrn zu ſegenen / Er aber ſchnaubet ſie an. 15Vnd ſie ſind vns doch ſeer nütze Leu­te ge­we­ſen / vnd haben vns nicht verhönet / vnd hat vns nichts gefeilet an der zal ſo lange wir bey jnen gewandelt haben / wenn wir auff dem felde waren / 16Son­dern ſind vn­ſer mau­ren ge­we­ſen tag vnd nacht / ſo lange wir der Schafe bey jnen ge-

 

 

 

 

[164b | 165a]

 

 

Samuel.     C․ XXV.

Dauid.

CLXV.

 

 

hütet haben. 17So mercke nu vnd ſi­he / was du thuſt / Denn es iſt gewis ein Vnglück fur handen vber vn­ſern Herrn / vnd vber ſein gantzes haus / Vnd er iſt ein heiloſer Man / dem niemand et­was ſa­gen thar.

 

18DA eilet Abigail / vnd nam zwey hundert Brot / vnd zwey Legel weins / vnd fünff gekochte Schafe / vnd fünff Schef­fel melh / vnd hundert ſtück Roſin / vnd zwey hundert ſtück Feigen / vnd luds auff Eſel. 19Vnd ſprach zu jren Jüng­lin­gen / Gehet vor mir hin / Sihe ich wil komen hernach / Vnd ſie ſagt jrem man Nabal nichts dauon. 20Vnd als ſie auff dem Eſel reit / vnd hinab zoch im tunckel des berges / Sihe / da begegenet jr Dauid vnd ſei­ne Men­ner hinab / das ſie auff ſie ſties. 21Dauid aber hatte ge­redt / Wolan / ich hab vmb ſonſt behütet alles das die­ſer hat in der Wüſten / das nichts gefeilet hat an allem was er hat / vnd er bezalt mir guts mit bö­ſem. 22Gott thu dis vnd noch mehr den Feinden Dauid / wo ich die­ſem bis liecht morgen / vberlaſſe einen der an die wand piſſet / aus allem das er hat.

 

DA nu Abigail Dauid ſa­he / Steig ſie eilend vom Eſel / vnd fiel fur Dauid auff jr andlitz / vnd bettet an zur erden / 24vnd fiel zu ſei­nen füſſen / vnd ſprach / Ah mein Herr / mein ſey die­ſe mi­ſſe­that / vnd las deine Magd reden fur deinen ohren / vnd höre die wort deiner magd. 25Mein Herr ſetze nicht ſein hertz wi­der die­ſen Nabal den heiloſen Man / Denn er iſt ein Narr / wie ſein name heiſſt / vnd narrheit iſt bey jm / Ich aber deine Magd / habe die Jüng­lin­ge meines Herrn nicht geſehen / die du ge­ſand haſt.

Abigail.

 

26NV aber mein Herr / So war der HERR lebt / vnd ſo war deine ſeele lebt / Der HERR hat dich verhindert / das du nicht kemeſt widers Blut / vnd hat dir deine hand erlöſet / So müſſen nu wer­den wie Nabal deine Feinde / vnd die meinem Herrn vbel wöl­len. 27Hie iſt der Segen / den deine Magd / meinem Herrn her gebracht hat / Den gib den Jüng­lin­gen die vn­ter meinem Herrn wandeln. 28Vergib deiner Magd die vber­tret­tung / Denn der HERR wird meinem Herrn ein beſtendig Haus machen / Denn du füreſt des HER­RN kriege / vnd las kein bö­ſes an dir gefunden wer­den / dein leben lang.

 

29VND wenn ſich ein Menſch erheben wird dich zu ver­fol­gen / vnd nach deiner ſeelen ſtehet / So wird die ſeele meins Herrn eingebunden ſein im bündlin der Lebendigen / bey dem HER­RN deinem Gott / Aber die ſeele deiner Feinde wird geſchleudert wer­den mit der ſchleuder. 30Wenn denn der HERR alle das Gut meinem Herrn thun wird / das er dir ge­redt hat / vnd gebieten / das du ein Hertzog ſeieſt vber Iſ­ra­el / 31So wirds dem her­tzen meins Herrn nicht ein ſtos noch ergernis ſein / das du nicht blut ver­goſ­ſen haſt on vrſach / vnd dir ſel­ber geholffen / So wird der HERR meinem Herrn wolthun / vnd wirſt an deine Magd ge­den­cken.

 

DA ſprach Dauid zu Abigail / Gelobt ſey der HERR der Gott Iſ­ra­el / der dich heuts ta­ges hat mir entgegen ge­ſand. 33Vnd geſegenet ſey dein Rede / vnd geſegenet ſeieſtu / das du mir heute erweret haſt / das ich nicht wi­der Blut komen bin / vnd mich mit eigener hand erlöſet habe. 34War­lich / ſo war der HERR der Gott Iſ­ra­el lebt / der mich verhindert hat / das ich nicht vbel an dir thet / Wereſtu nicht eilend mir begegenet / So we­re dem Nabal nicht vberblieben auff die­ſen liech­ten morgen / einer der an die wand piſſet. 35Al­ſo nam Dauid von jrer hand / was ſie jm gebracht hatte / vnd ſprach zu jr / Zeuch mit frie­den hin auff in dein haus / Sihe / ich habe deiner ſtim­me gehorchet / vnd deine Perſon an­ge­ſe­hen.

 

DA aber Abigail zu Nabal kam / ſi­he / Da hatte er ein Mal zugericht / in ſei­nem hau­ſe / wie eines Königs mal / vnd ſein hertz war guter dinge a bey jm ſelbs / denn er war ſeer truncken. Sie aber ſagt jm nichts / weder klein noch gros / bis an den liech­ten morgen. 37Da es aber morgen ward / vnd der wein von Nabal komen war / ſagt jm ſein Weib ſolchs / Da erſtarb ſein Hertz

 

Ne­mi­nem in­ui­ta­uit / nec Pau­pe­res cu­ra­uit.

→*2)

 

 

 

 

[165a | 165b]

 

 

Samuel.    C․ XXVXXVI

Dauid․

 

Nabal

ſtirbt.

in ſei­nem Leibe / das er ward wie ein ſtein. 38Vnd vber zehen ta­ge ſchlug jn der HERR das er ſtarb. 39aDa das Dauid höret / das Nabal tod war / ſprach er / Gelobt ſey der HERR der meine ſchmach gerochen hat an dem Nabal / vnd ſei­nen Knecht enthalten hat fur dem vbel / Vnd der HERR hat dem Nabal das vbel auff ſei­nen Kopff vergolten.

 

 

David wirbt um die Witwe Abigail und heiratet sie

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Abigail.

VND Dauid ſand­te hin / vnd lies mit Abigail reden / das er ſie zum Weibe ne­me. 40Vnd da die knecht Dauid zu Abigail ka­men gen Carmel / redten ſie mit jr / vnd ſpra­chen / Dauid hat vns zu dir ge­ſand / das er dich zum weibe ne­me. 41Sie ſtund auff vnd bettet an auff jr angeſicht zur erden / vnd ſprach / Sihe / Hie iſt deine Magd / das ſie diene den Knechten meines Herrn / vnd jre füſſe waſſche. 42Vnd Abigail eilet vnd macht ſich auff / vnd reit auffm Eſel / vnd fünff Dirnen die vn­ter jr waren / vnd zoch den boten Dauid nach / vnd ward ſein Weib.

 

 

Notiz zu Davids Frauen

Ahino-

am Dauids weiber.

Michal.

43AVch nam Dauid Ahinoam von Jeſreel / vnd waren beide ſei­ne weiber. 44Saul aber gab Michal ſei­ne toch­ter / Dauids weib / Phalti / dem ſon Lais von Gallim.

 

 

 

 

1) Druckfehler: Nabel

Korrektur: Nabal

 

 

2) lat.: Neminem inuitauit / nec Pauperes curauit.

dt.: »Er hat niemanden eingeladen, sich auch nicht um die Armen gekümmert«.

 

 

 
 

 

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1. Reg.
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Das Erſte Buch Samuel
Regum j.

Biblia Vulgata:
Samuhel, I Regum

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1. Sam

1 Sam

1Sam

Infr.
Inf.
In.

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